Kajak im Wattenmeer - Fanø
Kajak im Wattenmeer - Das Kajakfahren im Wattenmeer begeistert jeden, der neue Herausforderungen sucht.
Wenn die Sonne scheint, das Wasser wie ein Spiegel daliegt und man am Horizont kaum ausmachen kann, wo das Meer endet und der Himmel beginnt, dann ist es nur schwer vorstellbar, dass das Wattenmeer für Ruderer zu den schwierigsten Gewässern Dänemarks zählen kann.
Hier gibt es tatsächlich viele Tage mit ruhigem Wetter, an denen die größte Herausforderung darin besteht, die Gezeitentabelle korrekt abzulesen. So geht man sicher, dass man mit der Strömung segelt und stets genügend Wasser unter dem Kiel hat.
An diesen ruhigen Tagen ist es Balsam für die Seele, im Wattenmeer herumzurudern. Wenn man die Fahrt richtig plant, übernehmen die Gezeiten die gesamte Arbeit und man hat das eigenartige Erlebnis, im Meer zu segeln, während es sich anfühlt, als segele man flussabwärts. Umgekehrt funktioniert dies natürlich auch, sodass man immer gegen den Strom segelt, z. B. wenn das Training im Vordergrund steht.
Nur ganz selten kommt es vor, dass man unterwegs keine Robben trifft. Das Wattenmeer ist ein Naturreservat, das größte Dänemarks, und hier wimmelt es von Lebewesen. Fast überall gibt es Unmengen von Robben. Auch für den Vogelfreund ist das Wattenmeer ein wahres Schlaraffenland.
Es sollte erwähnt werden, dass das Wattenmeer grundsätzlich nicht für Anfänger geeignet ist. Es gibt zwar Gebiete, die als sicher gelten, doch im Zweifelsfall sollte man im Hafen bleiben oder einige der Rudervereine in der Gegend kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten. Fast alle Routenvorschläge auf diesen Seiten sind entweder auf EPP2-Niveau oder höher.
Für mich ist das Meer mit seinen zahlreichen Strömungen die große Attraktion am Wattenmeer: die Planung einer Fahrt, sodass man sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt die Strömung erwischt, oder an der richtigen Stelle zu sein, wenn die Strömung gerade am kräftigsten ist, sodass man herumtoben kann. Oder auch das Kajak an einem Abend ins Wasser zu lassen, wenn das Wetter ganz ruhig ist und man bis nach England blicken kann, dem nächsten Punkt auf der Landkarte. Oder dasselbe an einem Herbsttag zu tun bei kräftigem Sturm und riesigen Wellen. Das Meer ist sehr abwechslungsreich und zusammen mit dem Wind der alles entscheidende und alles formende Faktor hier in der Gegend. Die Gezeiten ändern die Landschaft, und man glaubt kaum, in welch großem Ausmaß.
Peter Holland, Kajaklehrer